Efeuumrankte Bäume umrahmen stimmungsvoll die Anlage mit zwanzig Beispiel-Grabstellen auf dem Schwedendamm.
Sechs Urnen-, sieben Einzel- und sieben Doppelgräber gleichen in ihrer lockeren Form einem Waldfriedhof. Die Grabstellen wurden asymmetrisch angeordnet und konnten so in den vorhandenen Baumbestand eingepasst werden. Ergänzt wird der Bereich durch Symbolpflanzen, Hortensien und Fuchsien. In diesem Ambiente entsteht durchaus der Eindruck, einen alten Friedhof vor sich zu haben. Durchblicke geben die Sicht auf die farbenfrohen Lichtstrahlenbeeten frei. Staudenpflanzungen unter den Gehölzen leiten zu anderen Gartenschaubereichen über.
Sieben Steinmetze und elf Friedhofsgärtner haben die Grabanlagen gewissenhaft vorbereitet und gestaltet. Die Grabmale wurden durch eine Jury bereits im vorigen Jahr ausgewählt. Die Gestaltungsrichtlinien schrieben Naturstein sowie Holz und geschmiedete oder gegossene Grabzeichen aus Eisen bzw. Stahl oder Bronze vor. Die Grabmale mussten handwerklich bearbeitet sein.
Das Los entschied dann, welcher Friedhofgärtner für welches Grabmal die Bepflanzung realisiert. Die Pflanzung erfolgte jeweils mit Rahmen- und bodendeckenden Gehölzen sowie einem Wechselbeet.
Wechselbeete haben ihren Namen dadurch erhalten, weil sie im Laufe der Gartenschau dreimal bepflanzt werden ? die Pflanzung wird also "gewechselt". Die Frühjahrsbepflanzung erfolgte noch vor Beginn der Gartenschau, vorwiegend mit den Frühjahrsblühern Stiefmütterchen (Viola wittrockiana) und den kleinblütigen Hornveilchen (Viola cornuta).
Die Sommerpflanzung nahmen die Friedhofsgärtner Ende Mai vor. Es wurden verschiedenfarbige Begonien (Begonia Semperflorens und Elatior-Begonien), Edellieschen (Neu Guinea Impatiens) und Flammendes Kätchen (Kalanchoe) in die Erde gebracht. Von den Besuchern besonders bewundert wird die Euphorbia "Diamond Frost" auf dem zweistelligen Wahlgrab Nummer 15. "Diamond Frost" ist eine Wolfsmilchpflanze - neu auf dem Markt und bislang noch ohne deutschen Namen.
Eine weitere Bepflanzung mit Herbstblühern wie Chrysanthemen, Eriken und Cyclamen aber auch Gräsern und Stauden erfolgt Anfang September.
Die Friedhofsgärtner legen Wert darauf, mit ihrer Bepflanzung die Form des Steines aufzugreifen. Insbesondere die Wechselpflanzung gibt gut den jeweiligen Grabstein wider, wie bei dem Mustergrab Nummer 19: Das Grabmal ist eine Stele aus hessischem Diabas, auf der ein Ginkgo-Blatt als Symbol des ewigen Lebens gearbeitet wurde. Der Friedhofsgärtner hat unter anderem einen Fächerblattbaum (Ginkgo biloba) für die Rahmenbepflanzung gewählt und die Form des Blattes mit seiner Wechselpflanzung aufgegriffen.