"Europa ist in Rendsburg zu Hause", so lautete das Fazit von Rendsburgs Bürgermeister Andreas Breitner während der Abschlussveranstaltung zu den Internationalen Jugendspielen und Kulturtagen, die vom 28. Juli bis zum 1. August stattfanden. Bereits zum siebenten Mal war die Stadt Rendsburg Gastgeber dieser Festwoche. Neben den Städten Aalborg (Dänemark), Almere (Niederlande) und Lancaster (Großbritannien), die abwechselnd mit Rendsburg zusammen jedes Jahr diese Tage veranstalten, waren auch Haapsalu (Estland), Kristianstad (Schweden), Kreis Raciborz (Polen), Vierzon (Frankreich), Pitea (Schweden) und Rathenow vertreten.
Wie bei der Olympiade marschierten ca. 700 Europäer bei der Eröffnung von Musik begleitet vom Paradeplatz aus durch die Stadt zum Schiffbrückenplatz mit ihrer Landesfahne und einem Namensschild ihrer Stadt. Am Schiffbrückenplatz wurde jedes Land mit seiner Nationalhymne empfangen, die von einem Kinderchor vorgetragen wurde. Dort eröffnete Bürgermeister Andreas Breitner die Spiele, während das Jugendspielfeuer entzündet wurde und Luftballons in den Himmel stiegen.
In 11 verschiedenen Sportarten standen sich Jugendliche aus ganz Europa gegenüber, um sich spannende Wettkämpfe zu liefern. Da die Altersklasse 14 bis 16 Jahre vorgegeben wurde, konnten in diesem Jahr leider nur die Tennisspieler aus Rathenow teilnehmen. Den jungen Spielern stellte sich ein starke Konkurrenz, da viele Sportler schon seit mehreren Jahren intensiv spielen. Während im Einzelspiel der Gegner zählte, begann im Doppel dann die Integration mit den verschiedenen Nationen. Linda Wetzel, die im Doppel mit der Rendsburgerin Pia antrat, konnte am letzten Tag der Jugendspiele einen Sieg erringen und gewann für Rathenow eine Bronzemedaille.
Für die Teilnehmer der kulturellen Beiträge fanden vormittags Workshops statt, wo sich die verschiedenen Nationen kennen lernten. So nahm die Theatergruppe "Zeitlos e.V." am Workshop Theater- und Pantomime unter der Leitung von Tilman Ziemke teil. Sowohl am Kulturnachmittag als auch am Kulturabend führten sie das Stück "Das heiße Eisen" von Hans Sachs auf, das von Ehebruch, Untreue und Vertrauen handelte.
Während die Theaterleute bei Gastfamilien untergebracht wurden, schliefen die Mitglieder der Band der städtischen Musikschule "No Silence" in der Herderschule auf Bundeswehrbetten in einem Klassenraum, was ihnen noch mehr ein Gefühl des Zusammenhaltes gab.
Neben den 15 anderen kulturellen Gruppen von Sängern, Musikern und Tänzern beglückte "No Silence" die Innenstadt mit einem Rock- und Popmix. Besonderes Highlight bei den Auftritten der Musikschulband war ein Lied von Thilo Fürstenberg, welches in estnisch vorgetragen wurde. Während der Auftritte wurde er immer wieder vom estnischen Publikum bejubelt, die begeistert waren, ein Lied in ihrer Sprache zu hören. Aber auch die Teilnehmer der anderen Nationen, allen voran die Holländer und die Polen unterstützten die Rathenower Band immer wieder. Dabei zeigte sich, dass Musik immer noch die Sprache ist, die alle verbindet und keine Grenzen kennt. Im gleichnamigem Workshop bereiteten die Sänger und Musiker aus den einzelnen Städten ein gemeinsames Kulturprogramm vor, welches während der Abschlussveranstaltung vorgeführt wurde.
Die Sportler marschierten wieder den gleichen Weg wie bei der Eröffnungsveranstaltung. Doch dieses Mal nicht mehr nach Städten, sondern unabhängig ihrer Nation nach Sportarten sortiert, was ein noch stärkeres Gemeinschaftsgefühl auslöste.
An dieser Stelle geht ein großes Dankeschön an die Stadt Rendsburg. Alle Teilnehmer fühlten sich gut aufgehoben und toll behandelt. Besonders begeistert war man von der Gastfreundlichkeit und der Hilfsbereitschaft der Rendsburger. So wurde das Frühstück sowie das Mittagessen der Jugendlichen von der Stadt gestiftet. Außerdem erhielten die Teilnehmer Essengutscheine, mit denen sie in vielen Rendsburger Restaurants ein kostenloses Essen bekamen. Die ganze Stadt arbeitete Hand in Hand zusammen und viele ehrenamtliche Helfer waren tätig.
Während dieser Tage sind viele internationale Freundschaften entstanden, Adressen wurden ausgetauscht und neue Treffen vereinbart.