Die Bauarbeiten im Bereich der Goethestraße begannen gleich mit einem stadtgeschichtlich bedeutsamen Fund: die Fundamente eines der Häuser, die einst das adlergeschmückte Berliner Tor flankierten, wurden gefunden. Möglicherweise werden auch noch die Reste des Tores selbst freigelegt. Das Tor diente einst, neben seiner repräsentativen Funktion, vor allem der Erhebung von Zoll und der Sicherung des geordneten Handelsflusses. In späteren Zeiten fiel es den Anforderungen an einen modernen Verkehr mit entsprechend breiten Fahrbahnen zum Opfer.
Arco Dinter, der baubegleitende Archäologe, erfasst und sichert derzeit den Fund. Die Bauarbeiten und die Archäologie sind so gut abgestimmt, dass es derzeit zu keinen Verzögerungen im Bauablauf kommt.
Was allerdings derzeit zu Verzögerungen führt ist der höhere Wasserstand im Körgraben. Der Anschluss der Regenwasserleitung am August-Bebel-Platz, der schon letzte Woche vorgesehen war, konnte noch nicht erfolgen, da eine Öffnung des Kanals eine sofortige Flutung der Baugrube zur Folge gehabt hätte. Das Wasser im Körgraben steht fast einen halben Meter höher als noch vor zwei Wochen. Um nicht allzu viel Bauzeit zu verlieren, verlegt die Baufirma derweil die Leitungen und wartet mit dem Anschlussstück noch bis zum Schluss.