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Wer in den letzten Monaten aufmerksam die Zeitungsmeldungen zum Umbau der Berliner Straße gelesen hat, wird das Wort Leitungsumverlegung sicherlich schon im Schlafe buchstabieren können. Auch bei Google führen die Suchbegriffe Leitungsumverlegung und Rathenow direkt zur Baustelle Berliner Straße.

Immerhin sind neun verschiedene Leitungsnetze unter Tage bei laufendem Betrieb umzubauen - eine Operation am offenen, schlagenden Herzen der Stadt! Dabei müssen die neuen Trassen gebaut werden, während die alten noch in Betrieb sind. Erst wenn die neuen Leitungen fertig gestellt sind, erfolgt der Umschluss und damit verbunden die Abschaltung und der Ausbau der alten Netze. Praktisch gesehen sind also 18 Leitungsnetze parallel immer genau da im Weg, wo an Straßen und Gehwegen gearbeitet werden könnte. Entsprechend wenig oberirdische Fortschritte sieht der zufällige Passant der Baustelle bislang, obwohl schon weit über die Hälfte der geplanten Bauarbeiten abgeschlossen wurden. Bis Mitte / Ende April wird der Schwerpunkt der Arbeiten noch auf den Leitungsumschlüssen liegen. Danach ist das Baufeld frei für das Setzen von Borden, das Pflastern, Mauern und Verfestigen. Dann können auch die ersten fertig gestellten Gehwegbereiche und der Märkische Platz von Fußgängern wieder benutzt werden, so dass die gröbsten Umwege in der Innenstadt nach und nach entfallen.

In der nächsten Woche kann der Durchgang von der Radgalerie zum Roten Adler wieder genutzt werden. Die Telekom hat dann ihre letzten Leitungen in diesem Bereich umverlegt und ein provisorischer Gehweg wird eingerichtet. Auch zwischen E.P. Kaldasch und Bäcker Thonke sind die Abbrucharbeiten soweit abgeschlossen, dass ein provisorischer Gehweg hergestellt werden kann. Der Eingang des City Centers nach Süden ist dann wieder geöffnet.

 

Einen erstaunlichen Fund meldet die Archäologische Baubegleitung: unter der Schicht des heutigen August-Bebel-Platzes fand sich der nahezu komplett erhaltene Zietenplatz mit Pflaster und Beetbegrenzung. Darunter wiederum (am City Center) Reste der Bebauung aus dem 17. Jahrhundert. Auch wurden Gebäudereste über dem Körgraben gefunden, die auf eine noch ältere Mühle an diesem Platz hindeuten könnten.