Am 20. Juni fand in der Aula der Grundschule "Am Weinberg" ein Arbeitstreffen zum Thema Klimaschutz in Rathenow statt. Teilnehmer waren Vertreter der Wohnungswirtschaft, der Verwaltung, der Beratungs- u. Servicegesellschaft Umwelt mbH, Klimaschutz- und Energiebeauftragten des Landkreises Havelland und lokaler Unternehmen. Gefördert wurde die Veranstaltung durch das Bundesministerium für Umwelt, das im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative Mittel für Fachexpertise bereitstellte.
Ziel der Veranstaltung war es, lokale Akteure bei der Erarbeitung der Maßnahmen zum Klimaschutz schon frühzeitig einzubinden. Dazu wurden die Zwischenergebnisse der Bilanzierung von Energieverbrauch, CO2-Ausstoß und die jeweiligen Potenziale zur Minderung bzw. Sukzession durch erneuerbare Energieträger vorgestellt und diskutiert. So zeigen die Untersuchungen, dass Rathenow seinen Anteil von erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch von derzeit 3,8% auf 30,8% im Jahr 2030 steigern könnte. Dafür kommt ein Mix aus verschiedenen Konzepten wie Nutzung von Biogas, Holz, Geothermie und Sonnenenergie in Betracht. Neben dem Hauptverbraucher Verkehr ist gerade die Wärmeversorgung der Haushalte der energieintensivste Bereich. Bis 2030 wird sich zwar durch Bauvorschriften bei Neubau und Sanierung sowie die demografische Entwicklung der Energieverbrauch für Wärme in Rathenow etwa halbieren, sein hoher Stellenwert bei der Gesamtbilanz bleibt ihm jedoch erhalten. Jedoch gibt es gerade im Bereich Wärme auch umfangreiche Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien wie Holz, Holzhackschnitzel oder Biogas.
Diskutiert wurden auch die verbesserte Information privater Haushalte und Unternehmen durch die in Rathenow ansässige Verbraucherschutzzentrale, die Einbindung der Schulen, das Solardachkataster des Landkreises Havelland und der mögliche Beitritt der Stadt Rathenow in die Energiegenossenschaft Westhavelland e.G., der schon viele Gemeinden und Unternehmen der Region angehören. Insbesondere wurde immer wieder der Punkt der regionalen Wertschöpfung in den Mittelpunkt gerückt. Energie wird so oder so verbraucht, jedoch erhöht sich mit jeder Nutzung der regionalen Ressourcen wie Biomasse oder Solarenergie die Wertschöpfung in der Region. d.h. Geld für Energie wird in der Region ausgegeben und schafft so neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen.
Weitergehende Informationen, Protokolle und Grafiken sind auf der Internetseite der Stadt Rathenow unter <link internal-link internal link in current>www.rathenow.de / Wirtschaft & Bauen / Klimaschutz zu finden.
Das Konzept wird voraussichtlich im August im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr vorgestellt. Die Sitzung tagt öffentlich, Interessierte sind recht herzlich eingeladen.