Am 9. November legten der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Corrado Gursch und der stellvertretende Bürgermeister Jörg Zietemann an der ehemaligen Synagoge in der Wilhelm-Külz-Straße einen Kranz zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht und der Verbrechen der Herrschaft des Nationalsozialismus nieder. Traditionell kommen jedes Jahr Rathenowerinnen und Rathenower zur Kranzniederlegung an diesem Ort zusammen. In diesem Jahr konnte die Kranzniederlegung aufgrund der coronabedingten Einschränkungen leider nicht im Rahmen einer zentralen Veranstaltung stattfinden.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen. Auch wenn das Gebetshaus in Rathenow nicht in Flammen stand, wurde es im Innern samt Thoraschrein und Thora-Rollen zerstört. Rathenower Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens wurden festgenommen und in Konzentrationslager verschleppt.
Orte des Erinnerns befinden sich an vielen Straßen und Plätzen der Stadt. "Ich ermutige alle Rathenowerinnen und Rathenower, am heutigen Tag für sich ganz individuell das Gedenken an den Holocaust mit diesen Mahnmalen zu verbinden. So können uns beispielsweise die bronzenen Stolpersteine für die verschleppten und ermordeten jüdischen Mitmenschen kurz innehalten lassen", so Corrado Gursch in einer kurzen Ansprache.