Wie entsteht Sucht? Wie fühlt sich ein Rausch an? Und was hilft, um mit Gruppendruck umzugehen? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt des diesjährigen Suchtpräventionsprojekts des Facharbeitskreises Drogen im Rathenower Haveltorkino. Von Anfang Oktober bis Mitte November nahmen alle achten Klassen der weiterführenden Schulen Rathenows und erstmals auch die Oberschule Premnitz daran teil.
Im Zentrum des Projekts stand das Thema „Risiko Alkohol – Jugendliche stärken“, das Jugendlichen auf altersgerechte und lebensnahe Weise vermittelt wurde. Die Schülerinnen und Schüler durchliefen in Kleingruppen sechs interaktive Stationen. Fachkräfte begleiteten sie durch Themen wie Suchtverläufe, Erkennen eigener Ressourcen sowie Stationen zum Ausprobieren wie die Suchttreppe, Skalierungsübungen, ein Präventionsquiz und einen Rauschbrillen-Parcours. Anschließend wurde ein altersgerechter Film zum Thema Alkohol- und Mischkonsum als Impuls für Gespräche über eigene Erfahrungen und Werte gezeigt.
Im zweiten Teil des Projekts vertieften die Klassen die Inhalte in Workshops an den Schulen. Diese boten Raum für Austausch, Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit Themen wie Gruppenzwang, Konsumdruck und individuelle Handlungsmöglichkeiten. Ziel ist es, Jugendliche zu stärken und ihnen Werkzeuge für selbstbestimmte und verantwortungsbewusste Entscheidungen an die Hand zu geben.
„Das Projekt setzt auf Erleben statt Belehren. Und genau das erreicht die Jugendlichen“, erklärt Christoph Seide, (Sucht-) Präventionskoordinator der Stadt Rathenow. „Die Resonanz der Schulen zeigt, dass interaktive Formate wie dieses nachhaltige Denkanstöße geben und Mut machen können, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.“
Ein besonderer Dank gilt dem Landkreis Havelland und den Mitgliedern des Facharbeitskreises Drogen, ohne deren Unterstützung sowie enge und engagierte Zusammenarbeit die erfolgreiche Umsetzung des Projekts nicht möglich gewesen wäre. Beteiligt waren die Caritas Suchtberatung, das Streetwork Rathenow, der LEB, die Schulsozialarbeit der Weinberggrundschule, Pestalozzischule und Dunckerschule sowie die AWO Erziehungs- und Familienberatung. Gemeinsam leisten sie einen sehr wertvollen Beitrag zur Suchtprävention in der Region und zeigen, wie wirkungsvoll Kooperation und Vernetzung sein können.
Das Kinoprojekt wurde im vergangenen Jahr erstmals in dieser Form durchgeführt und soll auch künftig in dieser Breite fortgeführt werden. Ziel ist es, die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Schulen, Fachstellen und der kommunalen Präventionsarbeit weiter auszubauen und Jugendlichen langfristig Perspektiven für ein gesundes, suchtfreies Leben aufzuzeigen.


