Liebe Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt Rathenow, wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Traditionell blickt man in dieser Zeit auf Zurückliegendes, aber vor allem richtet sich der Blick auch auf das bevorstehende Jahr. Was wird es bringen und welche Veränderungen sind zu erwarten? Fragen, die sich jeder von uns stellt, aber niemand im Voraus beantworten kann.
Auch sind alle Augen bereits auf die kommenden Feiertage gerichtet, auf ein Fest im Familien- oder Freundeskreis, auf ein paar Tage Entspannung und Besinnlichkeit. Die Eile der Vorweihnachtszeit legt sich langsam und wir nehmen uns Zeit für die persönlichen Dinge.
Unsere Stadt hat ein wichtiges Jahr erlebt. Es ist daher von großer Bedeutung für alle Menschen, die hier leben und arbeiten, die Entwicklung noch einmal darzustellen.
Der Schwerpunkt unserer Arbeit lag in diesem Jahr in dem Prozess der Haushaltskonsolidierung. Wir sind zum rigorosen Sparkurs verpflichtet und das wird sich bis 2020 nicht ändern. Das Haushaltssicherungskonzept, welches einschneidende Schritte vorsieht, gilt es einzuhalten und fortzuschreiben. Wie schwierig der Umgang damit ist, zeigen die geführten Diskussionen um die Musikschule, den Optikpark, das Thema Schulen, Kitas oder Steuererhöhungen. Das alles kommt nicht an und es sind unpopuläre Dinge, die es aber durchzusetzen gilt.
Die Grundwasserproblematik und daraus resultierende Schäden sind ebenfalls ein weiteres großes Problem der Stadt Rathenow. Davon betroffen sind viele Bürgerinnen und Bürger sowie die Rathenower Wärmeversorgung GmbH. Um zu helfen, sind weitere Maßnahmen notwendig.
Die Hochwasserkatastrophe stellte in diesem Jahr eine besondere Herausforderung an alle.
An dieser Stelle möchte ich den Helfern danken, die sich beim Hochwasserschutz und bei dessen Bekämpfung eingesetzt haben. Mein besonderer Dank gilt dabei der Feuerwehr und dem THW, meiner Verwaltung und den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern.
Trotz der haushalterisch schwierigen Bedingungen hat es unsere Stadt geschafft, ihr Bild positiv zu verändern. Die Bürger nehmen das mit Wohlwollen auf. Niemand steckt den Kopf in den Sand. Das Ehrenamt ist unerlässlich und die Vereine und Verbände haben Großes geleistet. Die städtischen Unternehmen sind auf gutem Kurs. Die KWR investiert wieder und der Sanierungsprozess läuft planmäßig. Die Rathenower Wärmeversorgung hat sich neben ihren Kernaufgaben auch um den Gasnetzerwerb bemüht und ist zum Jahresende auch durch die Gründung einer Netzgesellschaft ein gutes Stück vorangekommen.
In Grütz und Göttlin wurden die Dorfplätze neu gestaltet, in Semlin der Seeuferweg. Diese Maßnahmen wirken nachhaltig auf das Gemeindeleben vor Ort.
Im Fokus stand in diesem Jahr auch wieder der zivilgesellschaftliche Bereich. Gemeinsam mit den umliegenden Städten und Ämtern beteiligt sich die Stadt Rathenow bereits im dritten Jahr am Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken". Hierüber werden ziviles Engagement, demokratisches Verhalten und der Einsatz für Vielfalt und Toleranz gefördert und gestärkt. Gemeinsam setzen sich alle Partner für ein lebensfrohes und weltoffenes westliches Havelland ein. Auch im kommenden Jahr wird die Arbeit daran mit neuen und sicherlich großartigen Projekten fortgesetzt.
Hervorheben möchte ich auch, wenn ich vom zivilgesellschaftlichen Bereich spreche, die vielen ehrenamtlich Tätigen in unserer Stadt. Mit ihrem Wirken unter anderem im Bildungs- und Erziehungssystem, im Gesundheitssektor, in der Pflege, im Sozialwesen, in der Kinder- und Jugendarbeit, im Sport, im kirchlichen Bereich und im Rettungswesen haben sie einen entscheidenden Anteil an der sehr guten Lebensqualität in Rathenow. Ich hoffe im Namen der vielen Menschen, die so betreut und unterstützt werden, auch weiterhin auf Ihre Mithilfe.
Ein ganz besonderer Dank gilt natürlich der einheimischen Wirtschaft. Die Rathenower Gewerbetreibenden unterstützen Jahr für Jahr sehr viele freiwillige Projekte, die es ohne diese Unterstützung so nicht mehr geben würde. Damit positionieren sich die Unternehmen klar und deutlich in ihrer Stadt und zu ihrer Stadt.
Jeder von uns hat natürlich auch sein ganz persönliches Jahr erlebt und so bewegen uns in diesen Tagen gewiss nicht nur die Fragen des politischen Lebens. Wir schauen zurück, schauen auf neue Begegnungen, neue Herausforderungen, vielleicht auf den nur schwer zu ertragenden Verlust eines nahen Menschen, vielleicht auf eine bedrückende Nachricht, die gerade in diesen festlichen Tagen wieder schmerzlich ins Bewusstsein kommt.
Mögen die verbleibenden Tage in diesem Jahr Ihnen allen viel Freude, Besinnung und Zeit für die Familie und Freunde bringen.
Ich wünsche allen Rathenowerinnen und Rathenowern ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest und für 2014 vor allem Gesundheit, Glück und die Erfüllung Ihrer Wünsche.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Bürgermeister
Ronald Seeger