Über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren war viel geredet worden – auch darüber, wie man das Ehrenamt in der Feuerwehr besser würdigen kann. Jetzt ist ein erster Schritt getan. Am Mittwoch unterzeichneten die Vorsitzenden der Fördervereine der Ortsfeuerwehren und Bürgermeister Ronald Seeger Verträge zur Anerkennung des ehrenamtlichen Einsatzes der Kameraden und der Förderung der Arbeit der Vereine.
„Die Diskussion der letzten Monate um die stärkere Anerkennung des Ehrenamtes, besonders bei den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren und vor dem Hintergrund der wachsenden Aufgaben der Kameraden, mündete jetzt in die Unterzeichnung dieser Verträge”, so Bürgermeister Ronald Seeger. Mit der Unterzeichnung durch die Vorsitzenden der Fördervereine der Feuerwehren beziehungsweise der Dorf- und Heimatvereine, die in ihren Satzungszielen die Förderung der Arbeit ihrer Feuerwehr verankert haben, erhält jede Ortsfeuerwehr ab diesem Jahr nun jährlich 500 Euro.
Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Steckelsdorf erhält für die Verwaltung und Pflege des Fundus der Feuerwehren der Stadt zusätzlich jährlich 250 Euro. Aus diesem Fundus sind einige historische Uniformen und Einsatzgerät in der Anfang April in der Berliner Straße eröffneten Dauerausstellung des Fördervereins Heimatmuseum der Stadt Rathenow zu sehen.
"Bisher gab es in der Stadt ein kompliziertes System für eine Vergütung der Einsätze der Kameraden”, so Bau- und Ordnungsamtsleiter Matthias Remus. „Mit dieser Vertragsunterzeichnung wird das bisherige Vergütungssystem nun abgelöst. Mit der pauschalisierten Regelungen können die Fördervereine verlässlicher planen.” Mit dem Kameradschaftsverein der Freiwilligen Feuerwehr Rathenow wurde dieser Vertrag bereits Anfang des Jahres unterzeichnet.
Den sechs Ortsfeuerwehren der Stadt Rathenow mit ihren Ortsteilen gehören, Stand Ende April, 154 aktive Kameraden an, darunter 22 Frauen. Die Jugendfeuerwehren in Rathenow, Böhne und Steckelsdorf zählen über 40 Mitglieder – etwa ein Drittel sind Mädchen.
Im vergangenen Jahr wurden die Kameraden der sechs Wehren zu insgesamt 408 Einätzen alarmiert. Darunter 86 Brandeinsätze und 322 technische Hilfeleistungen. Allein bei dem Unwetter im Oktober wurden insgesamt 120 Einsätze abgearbeitet. Im August diesen Jahres waren 80 Einsatzkräfte mit 21 Fahrzeugen aus dem gesamten Landkreis Havelland an der Bekämpfung des Großbrandes bei Treuenbrietzen im Einsatz.
Quelle: MAZ-Online vom 28.09.2018